
Haben Sie noch einen geheimen Vorrat mit Leben?
Ein Tor sorgt für die künft’ge Zeit;
für heute will ich sorgen.
Wer kennt, mit weiser Gründlichkeit,
den ungewissen Morgen?
Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781)
Wie ich das meine? Wo sind Sie in diesem Augenblick jetzt?
Nein, ich möchte nicht wissen, wo Sie sich räumlich aufhalten, sondern wohin haben Ihre Gedanken Sie gerade in diesem Moment hin entführt?
Oft erhält man die Antwort “Ich überlege, was ich noch einkaufen muss… ob ich alles für Ostern habe?” oder wenn in die fernere Zukunft abgedriftet wird “wie soll das nur werden?” oder “und hoffentlich kommt das und das bald” oder “wenn ich den Job nicht bekomme, oh je was dann…” und ähnliches.
Ich glaube, dass Sie so viel in der Zukunft sind und so die Gegenwart verpassen!
Sie verpassen Lebenszeit, die nicht nachholbar und auch nicht wieder aufgefüllt werden kann!
Oder bekommen Sie Ihre Gegenwart zurück oder können Sie diese nochmal leben? Nein! Sie ist vorbei!
Man macht zum Beispiel einen herrlichen Spaziergang. Was denkt man, “oh eigentlich hätte ich das und das machen sollen” oder “oh wenn ich nach Hause komme muss ich gleich das und das machen”. Toll was ist mit dem Zitronenfalter, der gerade neben uns seine volle Schönheit gezeigt hat oder das Tirilieren und Gezwitscher von den Vögeln, oder das emsige Plätschern eines kleinen Baches oder des Springbrunnens im Park oder oder oder.
Diesen Spaziergang macht man nur für sich, denn man selbst ist in seinem Leben die wichtigste Person, um die man sich zu kümmern hat. Dann ist man auch für die anderen eine Wohltat und ein Zugewinn.
Ein anderes Beispiel ist ein besonderer Augenblick, etwas einzigartiges, was nur in diesem Moment sich zeigt. Ja es wird fotografiert und gleich auf Insta und Co gepostet, statt sich diesen Augenblick oder auch Anblick selbst zu gönnen.
Tipp Foto knippsen, Apparat weglegen, weitergenießen. Und später dann sich den herrlichen Moment nochmal bewusst machen und dann erst bewusst ins Internet gehen, und es dann erst in den sog. Sozialen Netzwerken verbreiten. Wobei Facebook und Co sind für mich und mein Leben Zeitfresser und somit nicht interessant.
Andererseits werden wir, von allen Seiten her aufgefordert uns um die Zukunft zu kümmern. Warum eigentlich?
Sei es um unsere Altersversorgung, unsere finanzielle Zukunft, unsere menschliche Existenz als solches usw. Was entfällt dabei? Das Glück in dem einzigen wirklichen Moment zu sehen, das sog. “Gerade jetzt”. Denn wissen Sie, ob man diese Zukunft überhaupt erlebt?
Was ist Zukunft?
„Furcht, Sehnsucht, Hoffnung drängen uns in die Zukunft.“
von Michel de Montaigne (1533 – 1592) sagt viel dazu aus.
Denn was ist es denn, wenn wir das folgende denken
- “wenn ich die Ausbildung habe, dann…”,
- „wenn ich meine Arbeit verliere, was dann?”,
- „wenn ich nun erkranke, was dann”,
- “wenn ich die Wohnung habe, dann…”,
- “Wenn ich in dem Ort wohne, dann…”,
- “Wenn ich mit diesem gewünschten Mann endlich zusammen bin, dann…”
- oder “wenn ich endlich ein Kind bekomme, dann…”.
Mit jeder einzelnen Frage, jeder einzelnen Feststellung, jedem einzelnen Gedanken sind wir in der Zukunft.
„Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben.“
Marc Aurel (121-180)
Wer weiß denn schon, was bis dahin geschieht? Zudem ist es ein Der-Gegenwart-aus-dem Weg-gehen und gleichzeitig eine vollkommen ungewisse Verherrlichung der Zukunft.
Aus meiner eigenen Erfahrung her, weiß ich, dass ich als ich an dem gewünschten Ort endlich wohnte, sich nichts änderte, als ich das Studium absoviert hatte, alles beim Alten blieb, oder als ich damals endlich wieder mit meinem damaligen Ex-Mann zusammen war, sich die selben Querelen wie vor der Trennung ergaben und wieder zur Trennung geführt hat.
Das liegt daran, dass man selbst der selbe Mensch bleibt, nur eben mit dem vermeintlichen Traumpartner, -ort, -wohnung, -job oder was auch immer. Wenn ich mich innerlich nicht ändere, dann ändert sich trotz veränderter Umständen rein garnichts!
Treffen Sie für sich die Wahl jeden Augenblick Ihres Lebens bewusst zu leben, als sei es Ihr letzter Lebens-Moment!
Es gibt noch einen anderen Aspekt!
Wer nicht jede einzelne Sekunde seines Lebens genießt, nein sie im Gegenteil unbedingt schnell vergehen lassen möchte, braucht doch eigentlich keine weiteren Stunden des Lebens oder?
Ich hörte diese Woche einen Moderator „Juhu heute ist Dienstag, wir haben die Hälfte der Arbeitswoche hinter uns gebracht. Den Rest schaffen wir jetzt auch noch“
Sorry, es hört sich hart an, aber ich verstehe es nicht, wenn er so ungern lebt, warum lebt er dann. Oder wenn er so ungern arbeitet, warum sucht er sich nichts anderes? Wenn ich so einen Angestellten hätte und ich würde diesen Satz hören, würde ich ihm vorschlagen zu kündigen. Denn mit dieser Auffassung, die für mich einer Art „inneren Kündigung“ schon gleichkommt, ist der- oder diejenige schon eher ein Verlust für den Arbeitgeber und kein Gewinn. Wenn ein Selbstständiger so denkt, dann kann er zumachen.
Und möchten Sie so einen Arzt, Automonteur, Kindergärtner, Lehrer, Brückenbauer, Kollegen usw. haben, der eigentlich während seiner Arbeit , mit seinen Gedanken schon beim Wochenende ist? (Sorry, ich nutze meist nur die männliche Form, um den Lesefluss nicht vollkommen zu behindern) Wenn zum Beispiel, eine Operation bei Ihnen ansteht? Oder Ihr Auto gerade in die Inspektion muss? Oder die Brücke, über die Sie immer fahren, von so jemanden mitgebaut worden ist? Oder eine Kollegin, von Ihnen, bei hochbrisanten gemeinschaftlichen Aufgaben denkt so? Möchten Sie, dass irgendjemand auf seinem Weg ins Paradies „Freizeit“, Sie als notwendiges Übel betrachtet? Nein, doch wohl eher nicht, oder?
Warum denken wir dann aber oft so, oder so ähnlich? Warum arbeiten viele von uns nicht mehr voll Freude und Engagement mit Liebe?
Ein anderes Beispiel, jemand mit einer unheilvollen Diagnose, der vielleicht nur noch ein paar Monate zu leben hat, würde der das sagen? Nein! Bestimmt nicht! Würde derjenige nicht eher sich um jeden Tag freuen. Würde man nicht eher jede Sekunde versuchen sein Wunschleben noch zu erleben und jede Minute des eigenen Lebens auskosten wollen.
Warum leben dann viele von uns nicht mehr voll Freude und Begeisterung jeden einzelnen Tag der Woche?
Wenn Sie ein Leben leben, das Sie nicht leben möchten, wer meinen Sie kann daran etwas ändern? Nur SIE selbst, kein anderer, nur SIE!
Und wenn Sie sich nicht mehr mit dem, was Sie arbeiten, identifizieren können. Sie es als Job machen, um Geld zu verdienen, um überhaupt einen Arbeitsplatz zu haben, um andere stolz zu machen oder ähnliches, können nur Sie allein etwas ändern. Das heißt nur Sie können entweder etwas anderes anfangen oder Ihr Denken über Ihre Arbeit wechseln. Denn diese Arbeit gibt Ihnen ja erst die Möglichkeit, Ihre Freizeit zu genießen, etwas unternehmen zu können, oder? Und gleichzeitig haben nur SIE allein die Gelegenheit an Ihrem ureigenen Leben etwas zu ändern! Niemand sonst!
Und für Ihre Zukunft sorgen Sie auch immer durch das, womit sie sich am meisten beschäftigen!
„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“
Mark Aurel, römischer Kaiser.
Negatives Denken erzeugt Wut, Trauer, Angst, Ohnmacht usw. und diese haben eine ganz niedrige Schwingung und verbinden sich mit den Schwingungen gleicher Art. So wird eine negative Lebensrealität bei Ihnen bzw. von Ihnen selbst erzeugt. Wenn Sie dagegen sich Ihrer negativen Gedanken bewusst sind und sie zulassen und so entlassen können, dann zum Beispiel, sich noch über die Gaben freuen, die Sie aufgrund der Wut erhalten haben, zum Beispiel die Kraft etwas im eigenen Leben zu ändern, dann erhöht sich, durch diese Freude die Schwingung, gepaart mit Dankbarkeit noch mehr. Und es werden jetzt höher schwingende Energien in Ihr Leben gezogen und somit dann Ihre Lebenswirklichkeit verbessert.
Wir haben es selbst in der Hand, uns unsere erwünschte Lebensrealität zu erschaffen. Lasst uns damit anfangen, negative Gedanken, die aufkommen jeweils einfach mit dem Satz für sich selbst im Stillen „Das ist nur ein Gedanke und der lässt sich ändern“ zu empfangen.
Probieren Sie es mal aus, bewusst und achtsam Ihren Lebensweg zu gehen, mit dem Blick auf das kleinste bisschen Glück oder wonnige Gefühl und bedanken Sie sich im Stillen dafür. Sie werden Dinge sehen, die Sie schon gar nicht mehr gekannt haben:
- Sehen Sie den Reichtum in der Natur, gerade jetzt das Erwachen des Grüns nach dem Winter? Die neuen Blätter, Blüten an den Bäumen? Beispielsweise an einen Zweig schon mehrere Samen für neue Bäume? Da hat keine Schöpfung gesagt „Nö, da genügt ein Same, mehr nicht“
- Bleiben Sie mal eine Minute in der Natur stehen und lauschen Sie! Achten Sie darauf, was da passiert. Hören Sie das Singen der Vögel? Fühlen Sie den Untergrund? Bemerken Sie die Düfte der Bäume und Pflanzen?
- Beobachten zum Beispiel an einem See, die Seevögel, oder einfach das Wasser. Welche Färbung? Welche gluckernden Geräusche?
- Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die Natur mit ihrer Vielfalt jedes Kunstwerk in den Schatten stellen könnte?
- Nehmen Sie sich dieses bisschen Zeit und kommen Sie zu sich selbst!
- Hören Sie auf Ihre Seele, die Ihnen dankbar für Ihre Aufmerksamkeit ist.
- Rasen Sie nicht durch die Natur, sondern schlendern Sie bewusst!
- Erkennen Sie sich selbst? Ist das Leben, was Sie leben, wirklich Ihr ureigenes Leben, was Sie immer so verbringen wollten?
- Sind Sieder Schöpfung, der Natur, dem Universum, Gott oder wie Sie es nennen mögen, so dankbar, dass Sie Ihr Leben leben dürfen?
Das ist ein Rezept um ein reiches Leben zu haben.
Wie innen, so außen. Wenn wir in unserem innersten Bewusstsein Gefühle wie Freude, Liebe, Dankbarkeit und Zufriedenheit haben, wird uns auch das Außen immer wieder damit beschenken!
- Wo zwingen sie sich zu Dingen, die Sie nicht wollen
- wo sperren Sie sich ein,
- wo leben Sie nicht wirklich?
All das zeigt sich zur Zeit im Außen, wo könnte das im eigenen Inneren seinen Ursprung haben?!
In diesem Sinne
wünsche ich Ihnen bewusste und lebensreiche Momente in diesen Tagen.
Ihre Brigitte H. Alsleben