Es herrscht so viel Gewalt, weil wir Wut in uns unterdrücken, anstatt sie uns bewusst zu machen! Warum? Darum!

Es herrscht so viel Gewalt, weil wir Wut in uns unterdrücken, anstatt sie uns bewusst zu machen! Warum? Darum!

Seit über zwei Jahren herrscht Krieg zwischen der Ukraine und Russland, seit 2023 ist der Krieg zwischen Israel und dem Gazastreifen wieder entbrannt und ich frage mich, wo bleiben diplomatische Gespräche um Wege zu finden, diese Kriege zu beenden und nicht die Konflikte noch anzuheizen durch Sanktionen und verbale Übergriffe.

Doch auch Gipfeltreffen, die ja zur Verständigung der Staaten beitragen sollen, wurden und werden oft von gewaltbereiten Demonstrationen begleitet.Man erinnere sich an den G20 Gipfel in Hamburg, als dieser zu Ende gegangen war. Es hatte Ausschreitungen mit hunderten Verletzten und unzähligen Geschädigten gegeben. Die Empörung und das Entsetzen war groß, dass so etwas wieder passieren konnte. Schon im Vorfeld gab es Demonstrationen und Widerstand gegen Gipfelgespräche im Allgemeinen. Warum? Es sind doch Gespräche und das ist eine Form von Diplomatie. Jedenfalls finde ich es befremdlich und unbegreiflich, dass gegen dieses Treffen überhaupt protestiert und dann auch noch gewalttätig demonstriert wurde und wird. Wer hat denn was davon, wenn diese Begegnungen nicht mehr stattfinden? Doch nur Leute, die das demokratische System schwächen wollen, oder aus dem Gegenteil vom miteinander kommunizieren, also dem Krieg, profitieren.

Wir haben alle gut reden, wir die „Nachkriegs-Geborenen“ haben keinen 1. oder 2. Weltkrieg erlebt. Wir lesen oder hören hier in Deutschland glücklicherweise nur von Kriegen, da kann man gut gegen Gespräche oder gegen diplomatische Lösungen sein.

Warum also die Abneigung gegen Gespräche?

Kann es sein, dass die Menschen, als Kind, nur immer Worte und keine Taten gesehen haben? Zum Beispiel Versprechungen, die nicht eingehalten worden sind? Sei es bei den Eltern, die etwas versprechen, damit die Kleinen erst mal abgelenkt und ruhig sind. Oder die Politik, die vor den Wahlen sehr viel zusagt und danach ihren Worten keine Taten folgen lässt. Andererseits, wenn ich mich so insgesamt in unserer Gesellschaft umschaue, sehe ich Zorn bei „Wutbürgern“, bei den gewaltbereiten Demonstranten oder Fußballfans, bei Personen, die Flüchtlinge angreifen, bei Menschen, die Wildfremde plötzlich irgendwo herunterstoßen, oder bei Einem, der den Anderen mit dem Messer attackiert usw. Die Zeitungen sind voll davon.

Woher kommt diese Wut?

Ist es die Empörung, die Wut, die Trauer, die Ohnmacht, die diese Menschen als Kinder schon bei den Eltern oder in der Schule empfanden und die diese verdrängten und die sich jedoch jetzt immer wieder zeigt, wenn sie in Situationen geraten, die sie unbewusst daran erinnern. Kann es sein, dass Erfahrungen und Gefühle aus der Kindheit als Schatten noch heute durch das Leben vieler Individuen wabern und sie nur reagieren lassen?

Meiner Meinung nach müsste diese eigene Wut erst einmal vom Schattendasein befreit werden und ins eigene Bewusstsein wandern.

Doch wie gehe ich mit meiner mir nun bewussten Wut um?

Diese Frage, hat mich lange Zeit beschäftigt. Der wichtigste Schritt ist es, sich selbst zu erlauben, seine Wut zu akzeptieren und auszudrücken.

Oft versucht unser Verstand, uns davon abzuhalten, indem er Gedanken wie „Es bringt nichts, traurig oder wütend zu sein, denn die Vergangenheit kann man nicht ändern“ oder „Unsere Eltern haben ihr Bestes gegeben, also sollten wir nicht wütend sein“ erzeugt. Solche Gedanken können uns daran hindern, unsere Wut zuzulassen, geschweige denn sie zu äußern

Aber was tun, wenn man wütend ist und nicht weiß, wie man damit umgehen soll?

Der erste Schritt ist, den Verstand auszuschalten und die Emotionen zuzulassen. Man muss die Wut aktiv spüren, denn sonst könnte sie sich ungewollt, körperlich manifestieren. Es ist nicht leicht, Wut gegenüber geliebten Menschen zu empfinden, aber es ist wichtig, diese Wut zu sehen und anzuerkennen. Es ist sogar möglich, dass man sich wünscht, diese Person zu verletzen oder sich zu rächen. Solche Gefühle zu akzeptieren, ist wichtig, um körperliche Spannungen zu vermeiden, die zu Unwohlsein und Krankheiten führen können.

Wenn wir unsere Wut ignorieren, kann dies zu Gewalt führen, sei es uns selbst oder anderen gegenüber.

Unsere Gedanken können uns ein schlechtes Gewissen einreden, wenn wir uns wünschen, dass dem anderen etwas zustößt. Doch es ist wichtig, sich selbst zuzugestehen, solche Gefühle zu empfinden, natürlich ohne sie auszuleben.

Sich selbst zu erlauben, Wut zu fühlen und auszudrücken, ist ein Zeichen der Selbstliebe und öffnet den Weg zu einem offenen Austausch mit anderen, sobald die eigene Wut ausgelebt ist.

Es ist unmöglich, uns selbst zu lieben, zu respektieren und zu verstehen, wenn wir die Botschaften unserer eigenen Wut ignorieren.

Das Gebot „Du sollst nicht töten“ bedeutet nur, dass man andere nicht physisch verletzen soll, NICHT ABER, dass man sich verbieten sollte, Wut zu empfinden, für sich selbst auszudrücken und anzuerkennen.

Wie man Wut anerkennt, was Ahnenthemen damit zu tun haben könnten usw.demnächst auf diesem Blog! Also, es wird spannend! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben den Beitrag zu lesen.

Schön, dass es Sie gibt.

Ihre

Brigitte H. Alsleben

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