Wenn Ihre Worte zu Ihrer Lebensrealität werden, würden Sie weiter so reden wie bisher?
Ich nicht mehr, da ich weiß und auf die harte Tour gelernt habe, dass ich mit meinen Worten mein Leben mit erschaffe, genauso wie mit meinen eigenen bewussten und unbewussten Gedanken.
„Jedes Wort ist ein Wort der Beschwörung. Welcher Geist ruft – ein solcher erscheint.“
Novalis (1772 – 1801)
Oder anders ausgedrückt, mit jedem Wort beschwöre ich etwas herauf, bin also ein Heraufbeschwörer von einem Zustand in meinem Leben.
Überlegen Sie mal, gab es Ereignisse, die sie geradezu in Ihr Leben eingeladen haben?
Bei mir ja, wenn ich etwas besonders schönes erlebt hatte, dann dachte ich oder sagte sogar „na nach dem schönen Tag, kann im Briefkasten zuhause nur etwas Unangenehmes sein“. Und nach der Denkweise unseres Unterbewusstseins „Dein Wunsch sei mir Befehl“, was war? Eine ungerechtfertigte Rechnung oder etwas anderes ungewünschtes.
Wir machen vermeintlich einen Witz und nennen es Humor und unser Unterbewusstsein nimmt es als unseren ernsten Wunsch.
Ich weiß noch, als ich immer wieder meinte „oh wie schön wäre es, wenn man nicht so viele Sachen hätte und einfach mit ein paar Dingen frei reisen könnte. Was geschah, ich verlor alles und musste noch mal ganz von vorn beginnen und musste mehrere Jahre von Ferienwohnung zu Ferienwohnung tingeln. Oder auch das dahingesagte „ich brauch das alles nicht“, oft wird es von denjenigen gesagt, die schon wenig haben und ausdrücken dass sie nichts weiter brauchen. Achtung, einige verlieren auch das wenige noch.
Seit ich die Kraft meiner Worte erkannt und am eigenen Leib gespürt habe, achte ich penibelst auf meine eigenen Worte.
Ihre Gedanken können Sie nicht ununterbrochen bewachen, weil diese auch von Ihren unbewussten Kernüberzeugungen und Glaubenssätzen beeinflusst sind, aber über Ihre Worte haben Sie und nur Sie die Herrschaft! Niemand kann durch Sie reden!
Oder wie war es damals bei mir mit den vielen stundenlangen Telefonaten mit Freundinnen, wo wir nur über Kummer, Krankheit, Ärger und Stress mit Mann, Beruf oder was auch immer uns unterhielten. Der Inhalt war stets das, was wir nicht haben wollten.
Toll und was bekamen wir?
Unserem Wunsch gemäß, das, was wir nicht wollten.
Heute lasse ich Gespräche nicht mehr so ausufern. Ich höre mir den Kummer ein oder zweimal an und dann beginne ich, aus Selbstschutz heraus, nur noch über das zu sprechen, wie ich mir mein Leben vorstelle und darüber zu reden, was ich mir wünsche. Zudem frage ich auch, wie es bei meinem Gesprächspartner aussieht, was er für Vorstellungen und Wünsche hat.
Wenn der andere weiter lamentieren möchte, beende ich das Gespräch, denn ich kann und will es mir nicht mehr leisten, durch Worte über Ungewünschtes, dieses in mein Leben zu ziehen. Es ist schließlich mein Leben, was ich durch Worte fördere oder boykottiere und nur ich bin für mein Leben verantwortlich.
Zum Schluss noch einen Tipp, den ich vor langer Zeit bei Florence Scovel Shinn gelesen habe: „Bist Du in negativer Geistesverfassung, so gebrauche folgenden Leitsatz: „Mit Staunen blicke ich auf das, was vor mir liegt!“ Das bewirkt einen Zustand wundervoller Erwartung und du wirst manch wundervolles erhalten. Denn deine Gedanken kannst du nicht dauernd bewachen, aber dein Wort unterliegt Deiner eigenen vollen Kontrolle.“ (Zitat aus dem Buch „Das Lebensspiel und seine Regeln, Teil: Die Kraft des gesprochenen Wortes)
Machen Sie mit, sprechen auch Sie nur noch über das, was Sie haben wollen und nicht mehr über das, was Sie nicht haben wollen. Seien Sie achtsam , mit dem was sie so vor sich hinsagen, es könnte wahr werden.
Ihre Brigitte H. Alsleben